Einladung zum Workshop "Digitalisierung durch automatisierte Zielnetzplanung"
Einladung zum Workshop "Digitalisierung durch automatisierte Zielnetzplanung"
Die Effizienzsteigerung zur Bewirtschaftung der Verteilnetze steht bei den Verteilnetzbetreibern durch optimierte Instandhaltungs- und Erneuerungsstrategien im Fokus. Dabei sollen Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen zustandsorientiert erfolgen, um das begrenzte Budget zielgerichtet einzusetzen. Die Basis dafür stellt die realitätsgerechte Bestimmung des tatsächlichen technischen Zustandes der Betriebsmittel unter Anwendung geeigneter Messverfahren dar. Gerade für Verteilnetzkomponenten sind zwar geeignete Messverfahren am Markt erhältlich, aber mit den erzielten Messwerten können bisher keine fundierten Aussagen hinsichtlich des Zustandes der elektrischen Betriebsmittel getroffen werden. Daher besteht hier Forschungsbedarf, sodass dem Stand der Technik entsprechende Prüffelder, aber auch geeignete Messverfahren für die vor-Ort-Anwendungen in Form eines mobilen Labors eingesetzt werden sollen. Neben der Ermittlung des Betriebsmittelzustandes ist auch das Alterungsverhalten von elektrischen Betriebsmitteln der Energieversorgung von zentraler Bedeutung, für das bisher ein theoretisches Alterungsverhalten gemäß der sogenannten Badewannenkurve angenommen wurde. Da auf der theoretischen Annahme des Alterungsverhaltens in Form der Badewannenkurve viele Investitionsentscheidungen der Verteilnetzbetreiber aufbauen, ist der Nachweis des realen Alterungsverhaltens von entscheidender Bedeutung. Dieses kann über Laboruntersuchungen von gealterten Betriebsmitteln ermittelt werden, die geeignete Laborprüfanlagen (Spezialprüffelder) bedingen.
Um einen Mehrwert nicht nur hinsichtlich des Alterungsverhaltens und des Zustandes der elektrischen Betriebsmittel zu erzielen, sondern auch als innovativer Ansprechpartner für die jeweiligen Verteilnetzbetreiber zu dienen, werden die jeweiligen gewonnenen Erkenntnisse und ggf. vorliegende bekannte Auffälligkeiten an elektrischen Betriebsmitteln geeignet in Form einer Wissensdatenbank dokumentiert. In der Wissensdatenbank sollen zudem wichtige Hinweise zur Anwendung von Messverfahren sowie die entsprechenden Kenntnisse zu häufig auftretenden Fehlstellen, die im Rahmen der Laboruntersuchungen mit Hilfe der geplanten Spezialprüffelder gewonnen werden können, gesammelt werden. Zudem sind mit den geplanten Spezialprüffeldern ebenfalls detaillierte Störungsanalysen von Betriebsmitteln möglich, um darauf aufbauend die Störungsursachen an bestimmten elektrischen Betriebsmitteln, nachdem diese ausgefallen sind, ermitteln zu können. Somit soll ein vollumfängliches, zukunftsorientiertes Kompetenzzentrum für die Zustandsbewertung von elektrischen Betriebsmitteln am Hochspannungslabor der Bergischen Universität Wuppertal aufgebaut werden.
Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal wird im Rahmen des Projekts mit ca. 2,1 Mio. € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 "Investitionen in Wachstum und Beschäftigung" und durch das Land Nordrhein-Westfalen über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.