ENSURE 3 – Neue EnergieNetzStruktURen für die Energiewende Projektphase 3
Projektbeschreibung
ENSURE ist neben P2X, SynErgie und Ariadne eines von vier „Kopernikus-Projekten für die Energiewende“. In diesen Projekten sollen gemeinsam von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft technologische und wirtschaftliche Lösungen für den erforderlichen Umbau des Energiesystems entwickelt werden. Zusammen bilden die Kopernikus-Projekte eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende. Drei dieser Projekte, darunter auch ENSURE, befinden sich aktuell in der dritten Projektphase und werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Ziel der dritten Projektphase des ENSURE-Forschungsprojektes sind klare Handlungsempfehlungen für eine ganzheitliche Ausgestaltung der zukünftigen Energienetze zu definieren. Die Handlungsempfehlungen basieren auf den in den ersten beiden Phasen erarbeiteten Grundlagen. Neben diesem Ziel soll außerdem zur Realisierung der Energiewende ein „Energiewende-Baukasten“ in Form von einzelnen Bausteinen zusammengestellt werden. Jeder dieser Bausteine adressiert unterschiedliche Herausforderungen der Energiewende und bietet Lösungsansätze. Für die Validierung und Visualisierung der Ergebnisse der technischen Bausteine ist eine Co-Demonstrationsplattform geplant, welche unter anderem Netzbetreiber bei der Entscheidung über zukünftige Ausbaumaßnahmen unterstützen soll. Sie soll über ENSURE hinaus für weitere Forschungsvorhaben genutzt werden können.
Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik sind die gesamtheitliche Überplanung bestehender Netzstrukturen im Rahmen einer Energieleitplanung, die Entwicklung eines Assistenzsystems für digitale Ortsnetzstationen sowie die Pilotierung einer dynamischen Vermaschung von Mittelspannungsnetzen. Für Letztere wird zunächst ein geeignetes Mittelspannungsnetz identifiziert und darauf basierend das wirtschaftliche und technische Potential einer dynamischen Vermaschung bestimmt, bevor die dynamische Vermaschung im Betrieb eines realen Mittelspannungsnetzes angewandt wird. Die Energieleitplanung stellt eine Erweiterung der Wärmeplanung dar, indem Entwicklungsszenarien für Strom-, Gas- und Wärmenetze unter Berücksichtigung von gegenseitigen Wechselwirkungen auf die Netze angewandt werden. Im Rahmen dieser Betrachtung wird außerdem die Eignung von Wasserstoffinsellösungen untersucht. Das Assistenzsystem für digitale Ortsnetzstationen soll Netzbetreibern bei der Auswertung und Visualisierung der durch die Digitalisierung der Niederspannungsnetze entstehenden Datenmengen unterstützen. Es verschafft den Netzbetreibern einen Überblick über den aktuellen Stand sowie potenziellen Ausbaubedarf ihrer Netze und bietet unter anderem eine automatisierte Netzzustandsermittlung, die für die Regelung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (§14a EnWG) zukünftig notwendig ist.
Projektförderung
Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal wird für die dritte Projektphase (2023 bis 2026) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Betrag von 819.000 € gefördert.
Projektpartner
- Allgäu Netz GmbH & Co. KG
- Avacon Netz GmbH
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Deutsche Umwelthilfe e.V.
- DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut (EBI) des Karlsruher Instituts für Technologie
- e*Message W.I.S Deutschland GmbH
- E.ON SE
- Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln gGmbH (EWI)
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Germanwatch e.V.
- Hitachi Energy Germany AG
- Hochschule München
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- LEW Verteilnetz GmbH
- Maschinenfabrik Reinhausen GmbH
- Öko-Institut
- OPAL-RT Germany GmbH
- PSI FLS Fuzzy Logik & Neuro Systeme GmbH
- PSI Software SE
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen