Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik

Abwasserreinigungsanlagen als Regelbaustein in intelligenten Verteilnetzen mit erneuerbarer Energieerzeugung (ARRIVEE)

Projektbeschreibung

Die eingeleitete Energiewende mit dem starken Zubau von dezentralen Erzeugungsanlagen stellt die Infrastruktur der Energieversorgung vor neue Herausforderungen. Es werden weitreichende Aus- und Umbaumaßnahmen im Bereich der Verteil- und Übertragungsnetze erforderlich. Um die Kosten des strukturellen Wandels so gering wie möglich zu halten, bedarf es innovativer Konzepte zur Erhöhung der Anschlusskapazitäten der Netze sowie der temporären Speicherung elektrischer Energie.

Das Verbundvorhaben ARRIVEE setzt an dieser Stelle an und will das bisher ungenutzte Potential der flächendeckend vorhandenen Kläranlagen als Speicher- und Regelbausteine durch eine intelligente Einbindung in die Verteilnetze heben. Diese Anlagen bieten mit den vorhandenen KWK-Anlagen und den zugehörigen Gasspeichern hervorragende technische Bedingungen, um Systemdienstleistungen für Verteil- und Übertragungsnetze zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren bieten Kläranlagen durch die ohnehin anfallenden Prozesse gute Voraussetzungen für Erweiterungen durch zusätzliche Anlagen zur indirekten Speicherung von elektrischer Energie (Druckluftspeicherung, Power to Gas etc.).

Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik legt innerhalb des Verbundprojektes den Fokus insbesondere auf die intelligente Einbindung der Kläranlagen in die Netze. Ziel ist die Erarbeitung eines gestuften, netzdienlichen Nutzungskonzeptes mit anschließender Testphase. Neben den neuen Vermarktungsmöglichkeiten von Systemdienstleistungen für die Kläranlagenbetreiber, werden Vorteile durch einen reduzierten Netzausbaubedarf für die Verteilnetzbetreiber erwartet. Das Verbundvorhaben ARRIVEE soll dazu beitragen, dass Kommunen die Dienstleistung der Abwasserentsorgung nachhaltig, wirtschaftlich und effizient anbieten können und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten (Projektpräsentation).

Projektförderung

Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal wird im Rahmen des Projekts mit 305.000 EUR durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 2,5 Mio. EUR.

Projektpartner
  • Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft (Verbundkoordinator)

  • Wupperverband, Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft (WiW) mbh

  • Stadtwerke Radevormwald GmbH

  • iGas GmbH, Solingen

  • ITB gGmbH - Transferstelle Bingen

  • Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, Erkner

Publikationen
  • Kornrumpf, T.; Meese, J.; Zdrallek, M.; Neusel-Lange, N.; Roch, M.:
    Entwurf und Simulation eines regionalen Flexibilitätsmarktes auf Verteilnetzebene
    Tagungsband zur 3. OTTI-Konferenz „Zukünftige Stromnetze für Erneuerbare Energien“, Berlin (2016)

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